Die Körpersprache der Katzen
Katzen sind Tiere von außergewöhnlicher Schönheit und Überlieferungen erzählen, dass sie im alten Ägypten sogar wie Gottheiten bewundert und verehrt wurden.
Für Katzenliebhaber ist dies natürlich nicht schwer zu verstehen: Katzen sind stolz, manchmal hochmütig und völlig unabhängig, und vielleicht wecken sie gerade deshalb auch eine derart große Faszination und breites Interesse bei Menschen.
So sehr wir als Katzenbesitzer unsere Haustiere auch umsorgen, pflegen und lieben, werden sie jedoch niemals ganz uns ‚gehören‘; sie werden immer diesen mystischen und wilden Ausdruck besitzen, der alle Katzen charakterisiert, und vor allem werden sie uns Menschen nie gehorchen, wie es Hunde tun.
Dies bedeutet jedoch nicht, dass Katzen nicht "sprechen", ihre Gefühle nicht zum Ausdruck bringen oder bereit sind, sie der Umwelt und den Menschen mitzuteilen. Es geht darum, ihre Sprache, ihre Laute und ihre täglichen Gesten und Bewegungen kennenzulernen. Katzen kommunizieren jeden Tag mit uns über Miauen, Schwanzbewegungen und Verhaltensweisen.
Die Mensch-Tier-Beziehung ist in der Tat sehr wichtig, wenn wir verstehen wollen, welche Art von Charakter unser Haustier hat und was es uns im Alltag mitteilen möchte. Was kommuniziert die Katze und wie kommuniziert sie? Dies sind Fragen, die wir uns stellen müssen, um unseren flauschigen Freund vollständig zu verstehen.
Im Gegensatz zum Hund ist die Katze ein sehr eigenständiges und unabhängiges Tier und muss sich in einem Kontext der Zugehörigkeit sicherlich nicht bekennen. Katzen können alleine oder auch in Rudeln leben, jedoch ausschließlich, wenn die Gruppe gemeinsame Interessen hat, die beispielsweise die Nahrungssuche betreffen. Die Katze ist ein diskretes und zurückhaltendes Tier, das sich sehr um seine Unabhängigkeit kümmert und keinerlei Unterwerfung akzeptiert.
Bestimmte Verhaltensweisen und Bewegungen
Katzen kommunizieren mit ihrem gesamten Körper: Bereits im Alter von zwölf Wochen entwickeln Jungkatzen eine große Bandbreite an Körperbewegungen mit ihren Ohren, dem Schwanz und ihrem Gesicht.
Die Stimme der Katze ist das Miauen, das variiert, je nachdem, was die Katze mitteilen möchte. Erwachsene Katzen miauen nicht, um miteinander zu kommunizieren. Nur Jungkatzen tun dies und deshalb ist es essentiell zu wissen, dass sie nur miauen, um mit uns Menschen zu interagieren.
Ihre Laute wechseln in Dauer und Intensität je nach Situation. Hier ein paar Beispiele: Wenn eine Katze hochtönend und stark miaut und sich gleichzeitig mit hochgehobenem Schwanz um die Beine ihres Besitzers schmiegt, bedeutet dies, dass sie ihn begrüßt und sich freut, ihn zu sehen.
Wenn sie mitteilen möchte, dass sie hungrig ist, erzeugt sie jammernde Laute und wenn die Katze schreit und faucht, möchte sie uns wissen lassen, dass sie gerne allein gelassen werden möchte.
Neben dem Miauen sagt auch die Position der Ohren und des Schwanzes so einiges über die Stimmung der Katze im jeweiligen Moment aus. Aufrechte Ohren und Schwanz sind ein Ausdruck von Glück und Zufriedenheit, während flachliegende Ohren und aufrechtes Haar bedeuten, dass die Katze wütend oder nervös ist.
Achten Sie bewusst auf die Bewegungen Ihrer Katze: Körperhaltungen, Blicke, Ohrpositionen, Gesichtsausdrücke und Schwanzbewegungen … das sind alles Zeichen, die interpretiert werden müssen!
Nachfolgend finden Sie eine kurze Liste der häufigsten Verhaltensweisen und Bewegungen.
Was hat es zu bedeuten, wenn Ihre Katze:
- Sich aufplustert:Aggressive oder defensive Katzen „machen sich größer", indem sie das Fell ihres Schwanzes und Rückens aufstellen, während die unterwürfigeren Tiere genau das Gegenteil machen.
- Sich zusammenrollt:
Wenn die Katze nervös ist, rollt sie sich zusammen, wendet ihren Blick ab und gähnt manchmal.
- einen direkter/starren Blick hat:
Wenn Sie Ihre Katze dabei beobachten, wie sie den direkten Blick auf etwas wirft, das Fell aufplustert, den Kopf und den Schnurrbart nach vorne richtet, die Ohren nach hinten beugt und ihren Schwanz hin-und her schwingt, bedeutetet dies, dass sie kurz vor dem Angriff steht.
- einen Katzenbuckel macht und ihre Haare aufrichtet:
Wenn die Katze ihren Rücken nach oben wölbt, ihr Fell aufrichtet, um größer zu erscheinen, befindet sie sich in einer defensiven Position, um den ‚Gegner‘ abzuschrecken, insbesondere im Umgang mit Menschen oder Hunden; selten unter ihresgleichen.
- sich von Seite zu Seite rollt:
Finden Sie Ihre Katze am Rücken, von einer Seite zur anderen rollend, mit zurückgezogenen Krallen und entspanntem Blick vor, befindet sie sich in einer Situation passiver Unterwerfung, einer typischen ‚Spiel‘-Position. Sie zeigt ihnen damit, dass sie sich gerade sehr wohl fühlt und sich womöglich eine Liebkosung erhofft.
- erweiterte Pupillen hat:
sowie einen Katzenbuckel, angelegte Ohren, einen aufgebauschten Schwanz hat und entblößte Zähne zeigt: Die Katze befindet sich in einer Verteidigungshaltung. Sie senkt ihre Ohren seitlich ab, um sich vor Angriffen zu schützen und wölbt ihren Rücken, um noch größer zu wirken.
- ihren Schwanz zwischen die Hinterbeine einzieht:
Ihre Katze empfindet gerade Angst.
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Photo by Amber Kipp on Unsplash